Beratungsstelle Extremismus: Was kann ich tun, wenn mein Kind extremistische Ansichten vertritt?

Was kann ich tun, wenn mein Kind extremistische Ansichten vertritt?

Veröffentlicht am 11.10.2016

Auch wenn die Jugendlichen die Lebensweise der Eltern abwerten und alles in Frage stellen, sollten sich Eltern und andere Bezugspersonen bemühen, ruhig und überlegt zu bleiben. Es ist wichtig, nicht gleich in Panik zu verfallen, nicht zurück zu weichen, wenn provoziert wird, sondern zu versuchen, in Beziehung zu bleiben und über Empathie in ein vertrauensvolles Gespräch zu kommen.

Wesentlich ist es dem Kind zu vermitteln, dass es geliebt wird – unabhängig von seinen Einstellungen. Die Eltern sollten Interesse an den Meinungen und Erlebnissen ihrer Kinder zeigen, offene Fragen stellen und mit ihren Kindern über ihre Überzeugungen sprechen.

Die Ablehnung extremistischer Sichtweisen kann sehr wohl klar zum Ausdruck gebracht werden, sich jedoch auf religiöse Debatten bzw. rechtspopulistische Sichtweisen einzulassen, ist selten sinnvoll. Die ideologische Einstellung des Sohnes/der Tochter darf nicht zum Mittelpunkt der Beziehung werden.

Hilfreich sind Angebote für positive gemeinsame Erlebnisse mit der Familie und Freund_innen außerhalb der extremistischen Szenen. Die Eltern sollten sich ernsthaft darum bemühen, die Veränderungen zu verstehen und zwar aus der Perspektive der Tochter oder des Sohnes. Strafen oder Verbote sind meistens kontraproduktiv und führen eher dazu, dass sich die Jugendlichen immer weiter entfernen.

Holen Sie sich Hilfe, wenn Sie nicht mehr weiter wissen! Wenden Sie sich an die Helpline unter 0800 2020 44 oder schicken Sie uns eine E-Mail unter: office@beratungsstelleextremismus.at