Beratungsstelle Extremismus: Welchen Ansatz verfolgt die Beratungsstelle Extremismus in der Beratung?

Welchen Ansatz verfolgt die Beratungsstelle Extremismus in der Beratung?

Veröffentlicht am 11.10.2016

Unsere Beratung erfolgt ressourcen- und lösungsorientiert. Die Ratsuchenden werden grundsätzlich als ExpertInnen für sich und ihre Lebensgestaltung gesehen, die Stärken und Fähigkeiten zur Lösung ihrer Probleme haben.

In den Beratungsgesprächen geht es darum, Ressourcen (eigene und die der Umwelten), die in einer schwierigen Situation oftmals nicht wahrgenommen werden, aufzudecken und wieder nutzbar zu machen.

Die Beratung ist prozessorientiert, gemeinsam werden die Schritte, die zu einer gewünschten Veränderung führen sollen, erarbeitet.

Wir arbeiten mit dem gesamten sozialen Umfeld. Personen, die mit extremistischen Bewegungen sympathisieren, stabilisieren sich oft über die Ideologie, die ihnen eine klare Orientierung gibt. Wir setzen deshalb nicht bei der Dekonstruktion der Ideologie an, sondern an der affirmativen Ebene, am Emotionalen. Dabei arbeiten wir mit Angehörigen und nahen Bezugspersonen zusammen. Dort ist die emotionale Beziehung zwar da, aber erfahrungsgemäß durch den Radikalisierungsprozess gestört.

Manchmal ist die familiäre Situation auch ein Mitauslöser dafür, dass sich jemand einer extremistischen Gruppierung angeschlossen hat. Immer aber ist sie ein Teil der Lösung. Wir versuchen gemeinsam zu eruieren, welche Konflikte es vielleicht in der Familie oder dem sozialen Umfeld gibt.

Prinzipiell geht es darum, heraus zu finden, welche Bedürfnisse bzw. Probleme dem Radikalisierungsprozess zu Grunde liegen könnten. Gemeinsam erarbeiten wir Möglichkeiten, das Selbstwertgefühl der betroffenen Personen zu stärken. Es geht um alternative Beziehungsangebote und Perspektiven.

Wir arbeiten mit unterschiedlichen Professionen zusammen und verbinden verschiedene Hilfssysteme (PsychologInnen,  LehrerInnen, BewährungshelferInnen,  JugendarbeiterInnen und viele mehr).