Beratungsstelle Extremismus: Umfrage zur Bedeutung der Identitären Bewegung in der Offenen Jugendarbeit

Umfrage zur Bedeutung der Identitären Bewegung in der Offenen Jugendarbeit

Veröffentlicht am 16.12.2018

Vereinzelt erreichten die Beratungsstelle Extremismus Berichte aus Einrichtungen der Offenen Jugendarbeit, dass die IBÖ (Identitäre Bewegung Österreich) in der Offenen Jugendarbeit Fuß zu fassen sucht.
Aus diesem Grund haben wir bei Einrichtungen und Trägern nachgefragt, um einen Überblick über die Situation zu bekommen. 204 von 595 befragten Einrichtungen und Trägern haben geantwortet, das ist ein Rücklauf von 34%.

Sympathisieren Jugendliche mit der IBÖ?

In 22 der Einrichtungen, die geantwortet haben, ist die IBÖ unter den Jugendlichen Thema. In 9 von diesen 22 Einrichtungen gibt es Jugendliche, die mit der IBÖ sympathisieren: Sie berufen sich in ihren Argumenten auf die IBÖ, tragen deren Symbole, verteilen deren Materialien oder besuchen Demos der IBÖ. In 5 Einrichtungen wurden Rekrutierungsversuche von Mitgliedern der IBÖ bemerkt: Flyerverteilung, Angebot von Freizeitaktivitäten, Jugendliche werden angesprochen.
Unter den MitarbeiterInnen in Einrichtungen der OJA ist die IBÖ ein größeres Thema als unter den Jugendlichen: Diese rechtsextreme Gruppierung ist für sie von allgemeinem politischen Interesse.

Bedarf an Schulung

Einen Bedarf an Schulung für die Fachkräfte der Offenen Jugendarbeit sieht nahezu die Hälfte aller Befragten.
Andere rechte Gruppierungen als die IBÖ sind in 78 Einrichtungen Thema: Graue Wölfe, serbisch-nationalistische Bewegung Fußballfans, AFD, FPÖ werden genannt. Auch linksradikale Gruppierungen werden einmal erwähnt.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass Rechtsextremismen insgesamt einen relativ großen Stellenwert haben, während die IBÖ im Speziellen weniger relevant ist: Nur 9 Einrichtungen bemerken in ihren Einrichtungen, dass Jugendliche mit der IBÖ sympathisieren